Werkstatt: Nach „zu“ kommt „knack“

Das neue Rad fährt sich gut, aber vor ein paar Tagen hatte ich das Gefühl, dass die vordere Bremse irgendwie komisch reagiert. Bremst noch, aber irgendwie anders. Von oben: Nix zu sehen. Wobei: Habe ich den Kolben mit Bremsklotz damals wirklich etwas schief montiert? Keine Ahnung, erst mal nach Hause.

 

Daheim dann lange geschaut, geschaut, geschaut, bis wirklich erkannt wurde, was da war:

©MF, Der Strich über der Schraube gehört da nicht hin…

 

Natürlich, der Optimist sagt: Hält doch noch, muss man nix machen. Ist ja auch zum Glück nicht dramatisch, ein Ersatzteil ist im Haus und der Austausch relativ schnell gemacht, noch dazu ist es die Originalbremse vom alten Alltagsrad, also gut 9 Jahre alt. Die Bügel sind zumeist Aludruckguss, da sind kleinere Fehler, die Altersbrüche verursachen, nicht ausgeschlossen. Sieht in der Hand dann so aus:

 

©MF, ab is ab

©MF, ein bisschen Verfärbung, könnte aber auch Alter liegen

Es hilft also alles lamentieren nix, die Bremse muss neu eingestellt werden. Ein wenig tricksen kann man aber auch bei der Magura. 1. Die Ringe um den Kolben aus Plastik lassen sich besser fixieren, wenn sie neu sind, 2. 1 mm starker, möglichst dimensionsstabiler Karton wischen Gummis und Felge, 3. Schraubzwinge, um die Position der Kolben zur Felge zu fixieren und in aller Ruhe die Schrauben fest zu ziehen.

©MF, Einstellen immer mit neuen Gummis, der Karton ist aus dieser Perspektive nicht sichtbar

©MF, einziges Kunststück: Die Kolben so anfassen mit der Zwinge, dass sie nicht schief stehen

©MF, Ergebnis nach Reparatur, sitzt wieder wie es soll

Natürlich gilt auch hier und besonders bei Magura HS-Bremsen: Nur Übung und Erfahrung machen den Meister. Der Autor selbst ist da keinesfalls vor Fehlern gefeit.

 

 

3 Antworten zu “Werkstatt: Nach „zu“ kommt „knack“

  1. Zum einstellen des richtigen Winkels die Schrauben lösen, so dezent bremsen, das die backen an der Felge anliegen und sich dabei selber justieren.. Dann die Schrauben abziehen, fertig. Das mit der Schraubzwinge checke ich noch nicht…

    • Unter den Bremsblöcken sintz ein Karton. So kann die Schraubzwinge mit Druck auf die Felge die Position der Blöcke wortwörtlich erzwingen und trotzdem habe ich hinterher einen definierten Abstand zur Felge. Bei der von dir erwähnten „freihändigen“ Methode passiert es gerade mit gebrauchten Ringen um den Kolben oft, dass die Kolben sich doch noch etwas verziehen beim festschrauben.

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